Selber die Buchsen des Stabilisators wechseln

Durch ständige Belastung der Achsteile, gerade im harten Offroad-Einsatz, sind verschiedene Verschleißteile von Zeit zu Zeit auszutauschen

Das Wechseln der Gummibuchsen am Stabilisator der YAMAHA Grizzly YFM660

Will oder kann man zum Wechseln der Gummibuchsen des Stabilisators nicht die Gelenkstützen – welche den Stabilisator mit dem unteren A-Arm verbinden – ausbauen, besteht noch die Möglichkeit, die Gummibuchse mit einem scharfen Cuttermesser zu schlitzen.
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A: Unteres Befestigungsauge des hinteren Stoßdämpfers
B: Endpunkt des Stabilisators
C: Gelenkstück (Verbindung zwischen Stabilisator und unterem Traggelenk)
D: Unterer A-Arm (Traggelenk)
Die folgenden beiden Fotos lassen klar erkennen, das die Lagerbohrungen inzwischen oval ausgeformt sind. Ein Austausch ist also unvermeidbar geworden. Aufgefallen war mir dies, weil die Räder beim hin und her wackeln massives Spiel hatten. Erst hatte ich die Radlager in Verdacht, aber diese hatte ich schon vor kurzem erneuert.
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Foto oben zeigt: rechte Seite. Foto unten zeigt: linke Seite
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Zur schnellen Reparatur die Befestigungsschelle abschrauben, Das alte Gummilager mit dem Messer durchtrennen und entfernen. Die neue Buchse dann nach dem Durchtrennen in Position bringen und die Befestigungsschelle wieder montieren. Ggfs. wie unten beschrieben mit dem UHU 2K Klebestoff, oder einem vergleichbaren 2-Komponenten Kleber behandeln.
Beim Neuteil kann man die Schnittflächen mit einem 2-K-Epoxidharzkleber, ich nehme hierzu "UHU endfest", einstreichen. Dieser Kleber reagiert am schnellsten im Backofen, was bei unserer Anwendung leider nicht möglich ist. Aber auch kalt kann der Zweikomponentenkleber verwendet werden, die Aushärtungszeit ist dann jedoch wesentlich höher. Da der Kleber benzinfest ist, hatte ich ihn in früheren Jahren auch schon erfolgreich zur Reparatur von Vergasermembranen und Ansaugstutzen bei Motorrädern verwendet.
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Den Schnitt habe ich genau auf der Trennebene eingebracht. Der Formenbauer weiß hier sofort, was gemeint ist. Für alle anderen, für die dies hier Fachchinesisch ist; da wo sich jetzt der Schnitt befindet, liegt die Trennebene der zweiteiligen Kunststoffspritzgussform.
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So sieht es dann aus, wenn alles wieder eingebaut ist (Pfeil unten). Die beiden oberen Pfeile zeigen die Lage zweier Schmiernippel am Bremssattel. Wenn man diese gerade vor Augen hat, sollte man kurz die Fettpresse aus dem Schrank holen und etwas nachfetten.
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Fettnippel sind nicht da, um ignoriert zu werden. Wie heißt doch eine alte Redensart? Wer gut schmiert, der gut fährt.

Fettnippel sind ja nicht nur zum Spaß am Fahrzeug, aber leider wird oft vergessen, diese auch mit Fett zu befüllen. Das kann schnell zum Desaster werden, denn das Fett in den Lagerstellen verhindert das Eindringen von Wasser und Schmutz. Ist kein oder zu wenig Fett in den Lagern, dringen Wasser und Schmutz ein und zerstören die Lager sehr schnell.
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