Universalklemmen für den Gepäckträger am ATV
Die Rückspiegel mit einer Eigenbau Klemme montieren
Zur Montage von Rückspiegeln an den Gepäckträger eines ATV's, konnte ich keine Halterung auf dem Zubehörmarkt finden. Selber machen ist mal wieder angesagt. Hierzu sägen wir mal erst ein paar Stücke Aluminium auf Länge.
Weil die Bearbeitung ohne Kühlmittel bei manchen Aluminium Legierungen schwierig (schmierig) ist, bspw. solche die Siliziumanteilen, entscheide ich mich für Alu mit guten Dreh- und Fräseigenschaften. Sehr gängig ist hier das AlCuMgPb. Die Bezeichnung steht für; Alu, Kupfer, Mangan und Blei (Plumbum). Aufder Fräsmaschine werden zunächst die Zentrierbohrungen eingebracht, damit hnterher alles miteinander paßt. Nachdem die Durchgangsbohrungen für die M6 Schrauben fertig sind, senke ich mit einem Flachsenker die Vertiefungen für die Schraubenköpfe.
Hier wird auf einer Säulenbohrmaschine das Gewinde M6 geschnitten. Die Bohrungen sind keine Durchgangsbohrungen, sondern sogenannte Sacklöcher. Am Ende der Bohrung bleiben 3 mm Material stehen.
Wir haben zwei lange und zwei kurze Teile. In den langen Teilen befinden sich die zwei Gewindebohrungen und die Kernbohrung für das Gewinde der Spiegel. Da ich zu dieser Zeit noch nicht weiß, ob die bestellten Spiegel ein M10 ISO Regelgewinde, oder ein ISO Feingewinde haben, ist die Bohrungsdurchmesser zunächst nur 8,5 mm.
In den kleinen Teilen befinden sich die beiden für den Inbus Schraubenkopf eingesenkten Vertiefungen. Inbusschrauben unterliegen der DIN 912.
In den kleinen Teilen befinden sich die beiden für den Inbus Schraubenkopf eingesenkten Vertiefungen. Inbusschrauben unterliegen der DIN 912.
Später werden je ein langes und ein kurzes der Werkstücke miteinander verschraubt und seitlich, jeweils hälftig in dem Durchmesser des Gepäckträgerrohres, aufgebohrt. Damit nicht direkter Kontakt zwischen den lackierten Aluteilen und dem Gepäckträger besteht, einscheide ich mich dazu, eine geteilte Zwischenhülse aus Kunsttoff einzusetzen. Ich drehe also zwei Hülsen mit dem Innendurchmesser des Gepäckträgerrohres und dem Außendurchmesser der seitlichen Bohrung, welche gleich folgt.
Auf der vertikalen Bandsägemaschine teile ich die Hülsen längs der Achse. Das geht natürlich auch mit einer Handsäge, aber es macht durchaus weniger Freude. :-)
Im nächsten Schritt bohre ich die verschraubten Teile komplett und mittig durch.
Mittels einer Maschinenreibahle bekommt die Bohrung das Endmaß, eine gute und glatte Oberfläche und eine Genauigkeit im 1/100 mm Bereich.
Im folgenden Bild kann man gut die glatte Oberfläche der Bohrung erkennen.
Nach dem Entfetten der Teile mit Bremsenreiniger klebe ich die hälftigen Kunststoffhülsen ein..
..und presse sie in Windeseile mit einem entsprechenden Rundmaterial an die Wandung.
Nachdem der Kleber getrocknet ist, nehme ich noch vorsichtig einen kleinen Span ab. Kleberreste und überstehende Kunststoffkanten werden so geglättet.
Übrigens: Die Bezeicnung Sekundenkleber läßt vermuten, daß der Kleber binnen Sekunden reagiert und verbindet. Dies kann ich bestätigen, wenn es um Finger und Augenlider geht. :o Bei anderen Werkstoffen kann es durchaus länger dauern.
Übrigens: Die Bezeicnung Sekundenkleber läßt vermuten, daß der Kleber binnen Sekunden reagiert und verbindet. Dies kann ich bestätigen, wenn es um Finger und Augenlider geht. :o Bei anderen Werkstoffen kann es durchaus länger dauern.
Es folgt die Probemontage am Gepäckträger. Die Halterung kann, wie man auf dem Foto schön erkennen kann, in jeder beliebigen Lage an das Rohr montiert werden.
Alles paßt und sitzt. Nun werden die Teile von Kleberresten an den Seiten befreit, kurz gesandstrahlt und danach lackiert. Die galvanisch verzingten Schrauben auf dem Foto sind nur ein Behelf. Bei der Endmontage werden Schrauben aus Edelstahl verwendet.
Die Adapter der im Zubehör bestellten Spiegel, haben ein recht kurzes Gewinde. Ich klebe diese mit einer mittelfesten Schraubensicherung in die Halter ein
Fertig montiert sieht der Halter dann so aus.
Jetzt sitzen die Rückspiegel wackelfrei an ihrer besten Position.
Eine Menge Arbeit und Aufwand war das nun, aber das Resultat ist mehr als zufriedenstellend. Die Klemmen sind ja auch durchaus zur Montage anderer Dinge geeignet. Anstelle des Gewindes für die Spiegel, können ja auch Bohrungen oder Langlöcher nach Belieben und Bedarf gebohrt werden.
So können die Klemmen bspw. zur Montage von Anbauteilen im Allgemeinen, wie Kisten, Koffer, Rundumkennleuchten (RKL), Flaggenstäbe, Gitterkörbe, u.v.m. genutzt werden.