Die Spurstangenköpfe an einer YAMAHA Grizzly 660 erneuern

Austausch der Spurstangenköpfe bei einem YAMAHA ATV

Massives Spiel am Vorderrad einer Grizzly 660

Gedanklich ist man schnell bei der Diagnose eines defekten Radlagers, wenn sich das Vorderrad beim seitlichen Drücken gleich mehrere Millimeter widerstandslos bewegen läßt. Erst wenn man beim Wackeln am Rad die Finger der freien Hand an den Gelenkkopf der Sturstange hält, ist dort das Spiel deutlich spürbar. Zunächst nehmen wir das Rad herunter, damit Platz zum Schrauben bleibt und lösen die Mutter des äußeren Spurstangenkopfes. Bevor die Mutter ganz abgedreht wird, lasse ich sie bündig zum Gewindebolzen stehen und treibe mit einem beherzten Schlag von unten den Gelenkkopf heraus, welcher sich in seiner konischen Aufnahme festhält.
Der innere Spurstangenkopf braucht etwas mehr Zeit und Geduld. Insbesondere der kleine Sicherungssplint, der die Kronenmutter vor unbeabsichtigtem Lösen schützt, ist äußerst Widerspenstig. Die beiden Enden des Splites müssen ja vor der Entnahme wieder zusammen gebogen werden, damit er sich durch die Wellenbohrung zwingen läßt und hier ist die zweite Hand erforderlich, die den Splint während des Verbiegens am Verdrehen hindert. Das Platzangebot nahe der Lenksäule ist aber alles andere als üppig und zwei Hände des gleichen Monteurs passen dort nicht rein. Also ist alles mal wieder reine Nervensache, gepaart mit Taktik.
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Jetzt ist die Spurstange endlich raus und wird in einen Schraubstock eingespannt. Hilfsmittel, wie sie eine Autowerkstatt hat, um die Spur nach erfolgter Reparatur wieder elektronisch, oder optisch zu Vermessen und zu Justieren, stehen mir natürlich nicht zur Verfügung und erscheinen mir zudem auch nicht zwingend erforderlich. Damit die Spur hinterher wieder zu 99,9% stimmt, habe ich messtechnisch den Abstand von Mitte zu Mitte der beiden Gelenkköpfe im eingebauten Zustand ermittelt.
Bitte darauf achten, daß auf der Spurstange einmal Linksgewinde und einmal Rechtsgewinde dafür sorgen, daß auch im eingebauten Zustand, durch Verdrehen der Spurstange, bei gleichzeitig gelösten Kontermuttern, eine Feinjustage noch möglich ist. Ich nehme die Einstellung jedoch direkt schon im Schraubstock vor, indem ich die Köpfe so einstelle, daß das zuvor ermittelte Abstandsmaß von Mitte zu Mitte der beiden Bolzen erreicht wird. Kontermuttern wieder anziehen und die Spurstange ist fertig für den Einbau.
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An der Radstellung läßt sich leicht erkennen, daß hier etwas nicht stimmt. Wenn die Spurstange später eingebaut ist, stehen die Räder wieder parallel zu einander.
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Hier nochmal ein Vergleich zwischen den alten und den neuen Spurstangenköpfen.
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Die neue Spurstange wird außen eingesetzt und die Kronenmutter so angezogen, das die Querbohrung für den Splint in einem der Zwischenräume sichtbar wird.
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Das gleiche wiederholen wir auf der Innenseite. Jetzt nur noch die Sicherungssplinte durch die Bohrungen stecken, die Enden nach außen biegen und dann kann das ATV wieder auf die Piste.
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