Spezialumbau einer elektrischen Seilwinde

Spezialumbau einer elektrischen Seilwinde

Wenn die Winde mal nicht paßt, ja was ist denn schon dabei..

Jetzt habe ich gut Lachen, aber damals war es für mich die unendliche Geschichte. Der Plan war es mal eben kurz eine elektrische Seilwinde in die 450 Grizzly einzubauen. Sogar die Maße der Montageplatte stimmten mit dem Lochbild an der Grizzly überein und ich ging davon aus, daß der Drops binnen 2 – 3 Stunden gelutscht sei. Beim ersten Maß nehmen stellte ich aber dann fest, daß der Einbauplatz etwas beengt war und daß die Winde zwar herein paßte, jedoch etwa ein Zentimenter zu lang war. Somit waren die Schraubenlöcher versetzt und es mußte eine Lösung her.

Man sollte nicht auf Freunde hören, jedenfalls nicht bedingungslos

Der einfachste Weg wäre es gewesen, eine kleinere Winde zu kaufen, aber das wollte ich ehrlich gesagt auch nicht und so fing ich an mir meine Gedanken zu machen. Dummerweise besuchte mich am Tag meiner Verzweiflung ein Freund, dem ich beiläufug von meinem Platzproblem erzählte. Er setzte mir denn den Floh in den Kopf, die Winde passend zu machen, aaaargh.

Die Lösung: Zwischen Motor und Getriebe "einfach" mal ein Zwischengetriebe setzen.

Die Lösung, welche mich wochenlang beschäftigt hielt, war eine zweigeteilte Winde, welche über ein Zwischengetriebe wieder zur Einheit wurde. Die einst längliche Elektroseilwinde ist nach dem Umbau zu einem schön anzusehenden und funktionellen, kompakten Klumpen geworden.
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Der Ahnungslose wird sich jetzt fragen womit der Kerl denn wochenlang beim Umbau beschäftigt war. Das ist recht einfach zu erklären: An den freien Abenden und vielleicht noch am Wochenende setzt man sich erst mal hin und bringt das, was es nirgends zu kaufen bringt auf Papier. Erste Skizzen gefolgt von technischen Zeichnungen sind der Anfang. Dann kommt die Materialbeschaffung, die Zerspanung aus einem rohen Klotz Aluminium, hier hatte ich lieberweise mal wieder Unterstützung von besagtem Freund. Schließlich sollte er einen Teil der Suppe, die er mir eingebrockt hatte, selber auslöffeln. :-) Bei der Arbeit erkennt man dann seine Denk- oder Konstruktionsfehler und fängt wieder irgendwie von vorne an, oder es wird dann doch wieder anders als ursprünglich geplant.
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Sowohl für die Motor- als auch für die Getriebeseite werden individuelle Flanschscheiben und Achswellen gedreht. Gehäuse Fräsen und fluchtende Kugellagersitze in Gehäuse und Deckel einbringen. Kettenräder und Kette beschaffen, Kettanspanner konstruieren und anfertigen. Dies ist jetzt keine Beschreibung im Detail, sondern nur eine grobe Auflistung der einzelnen Probleme, die es zu bewältigen gilt. Was ist denn jetzt richtig, "der Weg ist das Ziel", oder "das Ergebnis zählt"? Jedenfalls ist die Freude groß, wenn alles nachher auch paßt und funktioniert.

Hier ist die Wunderwinde mit wenigen Millimetern Platz in alle Richtungen in der Grizzly integriert.

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